Wie definiert man Qualität im Journalismus?

Nicht darüber reden: Machen!

Jeder preist ihn. Wenige beherrschen ihn: Der Begriff „Qualitätsjournalismus“ perlt vielen Verlegern und Chefredakteuren freudig über die Lippen – doch entpuppt er sich oft als Worthülse. Warum? Offensichtlich, weil jeder darunter etwas anderes versteht. Das muss nicht sein! Denn Journalistik und Kommunikationswissenschaft liefern eine klare Definition, was Qualität im Journalismus ausmacht. Und wie sie in der Praxis aussieht. Die Vogel Communications Group baut unter der Leitung von Chief Product Officer Ingo Mahl mit ihrem Projekt „Redaktion 2022“ die modernste Fachredaktion Deutschlands auf. Das Ziel: Die Inhalte an den Zukunftsbedürfnissen unserer Leser auszurichten – und sie mit Nutzwert, Hintergrund und Orientierung zu versorgen, die ganz konkret im Arbeitsalltag helfen.

Wie das geht? Ganz einfach: Journalismus ist keine Kunst. Sondern ein Handwerk – und das funktioniert nach Regeln. Sieben Regeln definieren die Qualität eines Journalismus, der diesen Namen verdient. Und die muss man anwenden. Jeder Beitrag …

  1. .… bietet dem Leser die Selektion des Wichtigen eines für ihn wichtigen Themas – und damit eine Kernaussage. Sie gibt dem Leser Antwort auf die Frage: „Warum muss ich das jetzt lesen?“
  2. .… erfüllt mindestens eine der zehn Relevanzkriterien des Journalismus wie: Aktualität, Exklusivität, Nutzwert, Störung des Alltäglichen, Emotion …
  3. .… beachtet die Regeln professioneller Recherche: Der Beitrag nutzt mehrere Quellen, prüft deren Relevanz und Glaubwürdigkeit.
  4. .… folgt den professionellen Gesetzen journalistischer Textsorten; sie definieren für Nachricht, Reportage oder Kommentar jeweils exakt Form und Anwendung.
  5. .… reduziert wissenschaftliche Komplexität und sorgt damit für Verständlichkeit und rasch anwendbaren Nutzen für den Leser.
  6. .… übersetzt Fachsprache für die Zielgruppe und vermeidet Bullshit Bingo, Blähdeutsch, Nominalstil, Denglisch, Lesehindernisse wie Partizipien oder Passiv.
  7. .… erfreut den Leser durch anregende Titel, Vorspänne, die Lust auf das Lesen machen und eine zupackende Sprache, die die Fachinformation zu einer erfreulichen Lektüre macht.

Mit dieser Qualität investieren wir in die Zukunft – denn damit unterstützen wir fachjournalistisches Handwerk, dem die Leser vertrauen.

Das wird angesichts des unqualifizierten Information Overflow auf dem Markt immer wichtiger. Fazit: Unsere Leser erhalten Dank der Qualität unserer Medienmarken zukünftig noch mehr Orientierung, Hintergrund und Nutzwert.

Über den Autor:

Christoph Fasel ist Professor für Kommunikationswissenschaft, Journalist, Medienexperte und Autor.

Seit 2018 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Vogel Medien Holding, seit 2019 begleitet er die Weiterentwicklung der Redaktionsbereiche in der Vogel Communications Group.Zur Original-Veröffentlichung